Rückblick mit Stolz

Veröffentlicht auf von Hubert Kehrer

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EHLTF-Präsident Arnulf Pohl

 

Die Europäischen Spiele in Apeldoorn sind bereits Geschichte. Mit den Spielen in Holland ist auch die Ära des Österreichische EHLTF-Präsidenten Arnulf Pohl zu Ende gegangen. Mit ihm führte ich folgendes Interview.        

Die Europäischen Spiele von Apeldoorn sind Geschichte. Was ist deine persönliche Bilanz als EHLTF – Präsident?       

Pohl:   Die 14. Europäischen Spiele standen unter dem Motto:
•    Informing as many people as possible about organ donation
•    Motivating as many people as possible to donate organs
•    Encouraging sporting activities for transplant recipients and
•    Thanking organ donors through their families for their “gift of life”.

Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Veranstaltung wieder weitere, wesentliche Schritte zur Erreichung dieser Ziele unternehmen konnten.

Du hast in den letzten beiden Jahren den Europäischen Verband als Präsident geführt. In Apeldoorn bist du zurückgetreten und hast deine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Funktionär beendet. Was waren deine Beweggründe für diesen Schritt? 

Pohl: Hauptsächlicher Beweggrund ist die Tatsache, dass der EHLTF Vorstand verjüngt werden muss. Nach meiner Überzeugung ist die Arbeit an der Spitze der EHLTF in Zukunft von jüngeren Kräften mit neuen Ideen und entsprechendem Durchsetzungsvermögen zu übernehmen, damit diese auch weiterhin erfolgreich sein kann.

Ich bin jetzt 74 Jahre alt, seit 18 Jahren herztransplantiert und muss somit verstärkt auf meine Gesundheit achten. Schließlich gibt es noch ein "Second Life"

Wann hat dein Engagement begonnen?

Pohl: Ich wurde im Jahr 2006 in den EHLTF Vorstand gewählt, übernahm zwei Jahre danach die Stelle des Vizepräsidenten und arbeitete ab 2010 als Präsident der EHLTF. 

Du hast sicherlich einige Höhen und Tiefen erlebt. Was waren deine 3 persönlichen Highlights?

Pohl:
- dass Spanien, ein im europäischen Organspende- und Transplantationsgeschehen führendes Land und Gründungsmitglied der EHLTF im Jahre 1994, von unserer Tätigkeit überzeugt werden konnte und nach langer Unterbrechung wieder in die Europäische Vereinigung zurückgekehrt ist,
- dass neben Spanien 6 weitere Länder aus Süd- und Osteuropa sowie aus der baltischen Region Mitglieder der EHLTF wurden und
- dass es mir gelungen ist, zwei junge Kräfte aus Bratislava und Bukarest für eine Mitarbeit im EHLTF Vorstand zu gewinnen.
 

Welche Deiner Entscheidungen würdest du aus heutiger Sicht nicht mehr treffen?

Pohl: Ich bin froh sagen zu können, dass ich keine meiner Entscheidungen in meiner vielleicht etwas kurzen Funktionsperiode zurücknehmen möchte. Allerdings würde ich mit allen Mitteln versuchen gewisse nationale Mitgliedsverbände von der Bedeutung unserer Arbeit zu überzeugen und zu mehr Mitarbeit in der EHLTF zu motivieren. 

Worauf bist du besonders stolz?

Pohl: Stolz bin ich auf die Tatsache, dass es möglich war die Expansion der EHLTF, eines meiner Hauptanliegen, erfolgreich voranzutreiben.       

In den geraden Jahren gibt es in Europa 2 Großveranstaltungen. Zum einen die EHLTG und zum anderen die Europäischen Spiele der Transplantierten & Dialysepatienten. Dazu kommen noch die Winter World Transplant Games, die heuer in Anzere (Schweiz) stattgefunden haben.

Wäre es da nicht sinnvoll, die beiden europäischen Bewerbe gemeinsam auszutragen oder eine in den ungeraden Jahren zu veranstalten?

Pohl: Mit dieser Frage werden wir laufend konfrontiert. Die EHLTF Generalversammlung steht jedoch aus grundsätzlichen Überlegungen zu dem Beschluss und Prinzip der "Integrity and Independence" der Europäischen Vereinigung.        

Beide Verbände verfolgen die gleichen Ziele. Würde es da nicht Sinn machen, dass sie enger zusammenarbeiten und gemeinsam Aktivitäten organisieren und durchführen?

Pohl:  Wir haben dies erst kürzlich während der Spiele in Apeldoorn mit dem Präsidenten der World Transplant Games Federation (WTGF), Ölivier Coustere, diskutiert. Einem intensivierten Informationsaustausch und einer Teilnahme herz- und lungentransplantierter Sportler an vorhin erwähnten Veranstaltungen steht sicher nichts im Wege.       

Was wünscht du der EHLTF für die Zukunft?      

Pohl: Alles erdenklich Gute, weiterhin einen effizient arbeitenden Vorstand und viel Erfolg bei den Kontakten zu Mitgliedsorganisationen, neuen Mitgliedern und europäischen Institutionen sowie in den Verhandlungen mit Sponsoren. 

 

Herzlichen Dank für dieses ausführliche Interview. Ich wünsche dir für dein "Second Life" alles Gute und vor allem Gesundheit.

Veröffentlicht in Allgemeine Infos

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